Morgens haben wir den Campingplatz schon um 9 Uhr verlassen, denn für heute stand eine 210 km lange Etappe an. Wir hatten uns bewusst dafür entschieden, erst heute zu fahren, denn der Himmel bestand quasi aus einer dichten Wolkendecke und eignete sich daher perfekt für einen reinen Fahrtag.
Ursprünglich hatten wir geplant, eine kürzere Etappe zu fahren, denn unser eigentliches Ziel war Mailand. Über mehrere Stunden hatten wir vergeblich versucht einen Campingplatz um Mailand herum zu finden. Erst später hatten wir herausgefunden, dass alle Campingplätze voll waren, denn dieses Wochenende findet nicht weit entfernt das große Finale der Formel 1 statt. Hinzu kommt immer wieder die Schwierigkeit, dass wir uns ein wenig an der Ladeinfrastruktur orientieren müssen, denn wir können nicht einfach irgendwo hinfahren, wenn nicht klar ist, wo die Begleitfahrzeuge geladen werden können.
Nachdem unsere Suche erfolglos war, haben wir beschlossen, uns auf den Weg in das 210 km entfernte Lugano am Lago di Lugano in der Schweiz zu machen. Auch wenn unser Landy die volle Strecke nicht ohne einen Zwischenladestopp schaffen würde, mussten wir diesen Weg gehen, denn am 13.09. müssen wir bekanntlich in Zürich bzw. Wädenswil sein.
Gesagt, getan! Mit dem großen Tagesziel vor Augen haben wir uns für ca. 1,5 Stunden auf den Weg zu einer Lademöglichkeit gemacht, bei der wir während des Ladevorgangs einkaufen gehen konnten. Mit gefülltem Kühlschrank und gefüllter Essenskiste ging es dann weiter zu dem nächsten Ladestopp, der etwa 2 Stunden entfernt war. Besonders stressig war die Autobahnauffahrt, die mit Schranken und Tickets geregelt wird. Auch die kleinen italienischen Gassen und zugleich vollen Städte haben unseren Puls etwas in die Höhe getrieben – vor allem, wenn man mit so großen Fahrzeugen durch genau diese noch so kleinen Straßen möchte. Insgesamt hatten wir schon 3,5 Stunden reine Fahrtzeit, ungefähr 7.317 Kreisverkehre und 3.789 Fahrbahnschwellen zur Geschwindigkeitsreduzierung hinter uns, als wir bei unserem zweiten Ladestopp angekommen waren. Auch die Zeit während des zweiten Ladestopps wurde wieder einmal für die Zubereitung des Essens genutzt. Danach ging es auch schon wieder weiter, bis wir schließlich um 18 Uhr auf unserem Campingplatz in Agno angekommen waren. Der Campingplatz liegt unmittelbar am Lagio di Lugano und ist nur wenige Kilometer von Lugano entfernt. Nachdem für heute Nacht ein Gewitter mit Regen angekündigt war, hatten wir unser Camp gleich so aufgestellt, dass unserer Meinung nach alles wind- und wetterfest sein sollte.
Im Anschluss an den Aufbau des Camps stand nur noch ein gemeinsames Abendessen sowie eine kurze Feedbackrunde an. Aus diesem Grund sind zwei von uns schon etwas früher schlafen gegangen, während die anderen noch Fußball geschaut oder sich bei einer Videokonferenz zugeschaltet hatten.
Dass unsere Nachtruhe schon zu Ende war, bevor sie überhaupt angefangen hatte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht … Fortsetzung folgt!!!