Sieben Stunden Schlaf brachte die letzte Nacht und damit auch viel Energie für den spannenden Tag, der vor uns lag. Auf dem Plan des Albi Eco Races standen noch zwei Herausforderungen: der Long Run und die Regularity Challenge. Beim Long Run galt es in 8 Stunden so v iele Runden auf der Rennstrecke zu fahren wie möglich. Eine Schwierigkeit dabei war, dass die Fahrzeuge der anderen Kategorien ebenfalls ihr Rennen fuhren, sodass zeitgleich drei verschieden schnelle Fahrzeugklassen den 3,5 km langen Rundkurs nutzten. Die Regularity Challenge kannten wir schon von der iESC in Zolder 2018, bei der es darum ging fünf Runden in konstanter Geschwindigkeit zu fahren. Hochmotiviert und bereit für den Wettstreit mit den Allstars standen wir um 08.45 Uhr im Line up auf Position 3. Die Pole Position hatte sich der thyssenkrupp blue.cruiser am Vortag im Qualifying gesichert.
Uneinholbar an der Spitze
Ready. Set. Go, go, go! Mit dem Startschuß um 9 Uhr flitzten die Bochumer Cruiser unter großem Gejubel von der Boxengasse auf die Rennstrecke. Nun waren unsere Teams in ihrem Element. Mit Regenschirmen und Funkgeräten bewaffnet standen Strategen und Boxencrew auf der Tribüne und in der Pitlane. Jeweils fünf Fahrer pro Cruiser wechselten sich alle 45 Minuten ab. Schon nach der ersten Stunde festigte der thyssenkrupp SunRiser seine Position an der Spitze. Der blue.cruiser mit Startnummer 3 folgte konstant mit ein paar Runden Abstand.
Auf die Sekunde kommt es an
In den Runden 20 bis 27 stellte die Regularity Challenge unsere Fahrer auf die Probe. Da das tkSRTeam kurz zuvor den Fahrer gewechselt hatte entwickelte sich diese Aufgabe zum Nervenkitzel. Nach nur kurzer Zeit der Eingewöhnung musste er sich auf die vorgegebene Rundenzeit von 03:40,00 Minuten einpendeln. Doch durch gute Kommunikation mit der Rennteamleitung schafften wir sogar eine Glanzzeit von 3:39.999 Minuten.
Das Finale
Die acht Stunden von 09 bis 17 Uhr fuhr unser thyssenkrupp SunRiser unermüdlich durch. Es schien, als ob wir für die Strapazen auf der Anreise nun endlich entschädigt würden. Einzige Konkurrenz wurde uns von den Allstars geboten, deren blue.cruiser im finalen Rennen eisern versuchte aufzuholen. Doch spätestens als unser tkSR die 100te Runde einfuhr war klar, dass er nicht mehr einholbar war. Auch die Sonne vertrieb am Ende der Challenge noch die dunklen Wolken, die so lange bedrohlich über der Strecke hingen. Zehn Minuten vor dem Schwenk der Fahne versammelten sich alle Teams an der Ziellinie, um die letzten Minuten mit ihrem Auto mitzufiebern. Stolze 400 km hatte der tkSR auf der Rennstrecke zurückgelegt und war unter großem Jubel 119 Runden gefahren. Auch die schnellste Runde ging an uns mit 2:59.71 Minuten. Nun wurde es noch ein letztes Mal spannend, denn die Ergebnisse aus den einzelnen Disziplinen mussten von der Rennleitung zu einem Gesamtergebnis verrechnet werden. Hatte es für den Gesamtsieg des tkSR gereicht? Bei der Siegerehrung wurde klar, dass der Titel nach Bochum geht und wir einen Doppelsieg feiern können. Der thyssenkrupp blue.cruiser hatte sich im Qualifying besser geschlagen und sich mit nur fünf Punkten Abstand zum tkSR den Titel geschnappt. Gefeiert wurde natürlich zusammen.