Heute stand das Treffen und der Workshop mit der Kaunas University of Technology (KTU) an. Als wir um 10 Uhr mit dem Landy und den Begleitfahrzeugen am Campus eintrafen, wurden wir von dem Kommunikationsmanager der Uni und einem Professor freundlich empfangen. Sie zeigten uns direkt den Platz vor dem Haupteingang, wo wir den Landy und einen Teil der Solarfläche aufbauen konnten. Sie boten uns außerdem an, die e-Ducatos während unseres Aufenthalts an den hauseigenen Ladesäulen zu laden, die übrigens ausschließlich über die eigens erzeugte Solarenergie betrieben werden, aber dazu an späterer Textstelle mehr.Nachdem wir alles aufgebaut und schon erste Gespräche mit Studierenden und Professor*innen geführt hatten, starteten wir mit unserem Workshop bzw. internationalen Wissensaustausch bezüglich Nachhaltigkeit. Unser Ziel war es, zu erfahren, welchen Stellenwert das Thema Nachhaltigkeit in der Universität und für die Teilnehmenden persönlich hat. Außerdem war das Ziel, dass durch den Austausch noch weitere Tipps und Erfahrungen gesammelt werden können, die möglicherweise Denkanstöße für neue Nachhaltigkeitsideen sein könnten. Idealerweise können wir durch den Austausch noch Tipps sammeln, durch die unsere nachhaltige Reise noch nachhaltiger wird. Als wir uns dann alle in einem gemütlichen Raum in der Bibliothek versammelt hatten, starteten wir zuerst mit einer kurzen und allgemeinen Präsentation über das SolarCar Projekt. Wir erzählten über die Geschichte des Projektes, unser Vorhaben und unsere bisherigen Erlebnisse. Anschließend wollten wir uns mit den zwei Studentinnen und acht Professoren über das Thema nachhaltiges Reisen austauschen. Dazu teilten wir uns in drei Gruppen auf, sodass je zwei Personen aus unserem Team und drei oder vier Personen der KTU vertreten waren. Jeder Gruppe wurde eine bestimmte Unterkategorie des nachhaltigen Reisens zugewiesen. Das heißt, dass die Diskussionen über die Kategorien Mobilität, Konsum und soziales/kulturelles Verhalten (im Bezug auf nachhaltiges Reisen) geführt wurden. Die Ergebnisse wurden auf Folien festgehalten und nach den Diskussionen zusammengetragen. Es war interessant sich gemeinsam im internationalen Austausch zu bestimmten Problemstellungen mögliche Lösungsansätze zu überlegen. Auffällig war, dass wir in allen drei Diskussionsrunden immer wieder auf das Thema Mobilität zurückgekommen sind, was zeigt, welchen Stellenwert die Mobilität für einen Teil der Bürger*innen von Litauen beim Reisen hat. Von dem Wunsch über vermehrtes Reisen in der eigenen Region bis hin zu privatem Carsharing während der Urlaubszeit oder private Parkplatzvermietung via App bei Abwesenheit kamen einige interessante Denkanstöße bei den Diskussionsrunden zustande.
Im Anschluss an unseren Workshop zeigten uns die Professoren die Universität. Während der Führung kamen wir aus dem Staunen kaum heraus, da sich die Universität in puncto Energie und Wärme komplett autark mit intelligenten Solaranlagen versorgt. Die gesamte Solarfläche auf den Dächern der Uni beträgt 5.000m² und ist durch die Automatisierung besonders effizient, ein Teil davon kann sich automatisch zur Sonne ausrichten. Zudem stehen noch alle Server, die mit der Domain „.lt“ enden, sowie die Hochschulserver in diesem Gebäude. Die Abwärme dieser Server wird für die Beheizung der Gebäude genutzt. Als Speicher dient ein 500m³ großer Wassertank, welcher zwischen den Gebäuden unter dem Boden liegt. Die einzelnen Pumpen werden mit der eigens generierten Energie angetrieben, weshalb die komplette Universität nahezu unabhängig von externen Strom- sowie Wärmequellen ist. In unseren Augen ist dies eine sehr nachhaltige und intelligente Lösung, um große (öffentliche) Gebäude mit Energie zu versorgen und zu betreiben. Durch die Führung über den Campus konnten wir viele positive Eindrücke sammeln und sind begeistert von dieser Möglichkeit eines nachhaltigen Gebäudemanagements.
Für uns war dieser Tag sehr eindrucksvoll und wir konnten einiges mitnehmen und bedanken uns ganz herzlich bei der KTU!