Wir sind davon ausgegangen, dass wir den heutigen Tag noch einmal vollständig nutzen können, um unsere Fahrzeugbatterie zu laden. Leider hatten wir nicht ganz berücksichtigt, dass wir um 12 Uhr bereits den Platz hätten geräumt haben müssen. Bei allen anderen Campingplätzen wurde das mit der Zeit nicht ganz so genau genommen aber ausgerechnet heute, wo die Wetterbedingungen optimal zum Laden waren, hätten wir pünktlich auschecken sollen. Als wir um 12:05 Uhr noch ganz entspannt in unserem Camp saßen, kam eine Familie, die uns freundlich darauf hinwies, dass sie diesen Platz ab 12 Uhr gebucht hätten. Zum Glück waren die Vier sehr entspannt. Unter Zeitdruck haben wir dann unser Camp in „Windeseile“ abgebaut. In Windeseile bedeutet bei drei Personen, der vollen Solarfläche, dem Pavillon, Zelte & Co, dass wir rund 1,5 h zum Abbau benötigt haben. Kurz davor hatte Johannes einem interessierten Jugendlichen noch das Fahrzeug näher erklärt.
Wie jeden Tag, an dem wir nicht laden, sondern fahren setzen wir uns zusammen, schauen uns die zu fahrende Strecke an und recherchieren, wo welche geeigneten Campingplätze liegen. Anschließend rufen wir bei dem Campingplatz an, um uns nach freien Plätzen zu erkundigen. Leider geht in den wenigsten Fällen jemand ans Telefon, weshalb wir die Campingplätze einfach auf gut Glück ansteuern. Heute hatten wir Glück und haben ein Plätzchen im Wald mit Blick auf die Ostsee gefunden.
Doch bevor wir uns auf den Weg Richtung Campingplatz machen konnten, mussten wir unser Begleitfahrzeug an einer Ladesäule laden. Bei der ersten, die wir angefahren hatten, ging wieder einmal weder die Lade- noch die Kreditkarte. Auch die zweite Ladesäule machte uns Probleme, wobei wir es nach unzähligen Versuchen und dem erneuten Download einer weiteren Ladeapp endlich geschafft hatten, den e-Ducato an die Ladesäule anzustöpseln.
Die Wartezeit wollten wir natürlich möglichst sinnvoll nutzen, weshalb wir währenddessen in den gegenüberliegenden Supermarkt gegangen sind. Einige Zeit später kamen wir wieder an die Ladesäule zurück, wo sich weitere Elektroautofahrer hinter den e-Ducato gequetscht und angestöpselt hatten. Dort angekommen mussten wir dann leider feststellen, dass unser Ladevorgang von den wartenden Menschen unterbrochen wurde, weshalb wir uns mit nur 69% SoC auf den Weg nach Västerljung gemacht haben.
Auf dem Campingplatz angekommen wurden wir sehr herzlich von unserem Zelt- bzw. Wohnwagennachbarn mit einem „Welcome to Sweden“ begrüßt. Da kein Anschluss mehr an den Stromkästen frei war, hatte uns unser Nachbar mit Strom versorgt, damit wir unsere Kühlbox anschließen konnten. Außerdem hatte er uns gesagt, dass es „looooooooots of blueberries“ im umliegenden Wald gibt, weshalb wir uns für morgen vorgenommen haben, im Wald nach ein paar Blaubeeren zu suchen.