In der Früh haben wir zu viert die Zeit noch einmal genutzt, um uns ein wenig auszutauschen, denn eines unserer vier Teammitglieder vor Ort hat uns heute verlassen und ist aus Jönköping zurück nach Deutschland gefahren. Die Betonung liegt bewusst auf dem Wort „Fahren“, denn keines unserer Mitglieder wird mit dem Flugzeug An- oder Abreisen. Wir möchten damit zeigen, dass man auch über die deutschen Ländergrenzen hinaus mit dem ÖPNV Reisen kann und das Flugzeug nicht unbedingt die erste Wahl sein muss.
Wir hatten uns also um 10:15 Uhr auf den Weg zu dem rund 3 km entfernten Bahnhof gemacht, um Marleen dort zu verabschieden. Anschließend sind wir einkaufen gegangen, denn unsere Vorräte waren schon wieder aufgebraucht. Wir achten allerdings darauf, möglichst wenig einzukaufen, damit keine Lebensmittel schlecht werden. Mit Gemüsenetzen und Mehrwegjutebeuteln haben wir uns also auf den Weg zum Supermarkt in der Stadt gemacht und durften erst einmal feststellen, dass wir mit unserem e-Ducato schon einmal nicht in jedes Parkhaus fahren können. Geparkt wurde deshalb in einer Wohnsiedlung gegenüber vom Supermarkt.
Zurück am Camp hatten wir nicht mehr allzu viel Zeit, um unsere Sachen einzupacken, denn um 14 Uhr war Check-out angesagt. Zu dritt haben wir in Windeseile alles zusammengeräumt und uns zunächst einmal auf den Weg zur 30 km entfernten Ladesäule gemacht. Dort war ein unfassbar hohes Aufkommen an Elektrofahrzeugen, die alle an die wenigen Ladepunkte wollten. Neben den Fahrzeugen, die dort bereits am Laden waren, gab es noch einige Fahrzeuge mehr, die auf einen Platz gewartet haben. Währenddessen haben wir mit unserem für diese Fläche viel zu großen e-Ducato die Hälfte des Platzes blockiert. Bei dem Ausbau des Ladenetzes wurde auf jeden Fall nicht wirklich berücksichtigt, dass die Elektromobilität auch bei größeren Fahrzeugen Stück für Stück kommen wird.
Nachdem unser Begleitfahrzeug wieder vollgeladen war, sind wir weitere 60 km Richtung Motala gefahren, um dort auf einem Campingplatz zu stoppen. Auch wenn Seen wirklich toll sind, sind diese doch recht ungeeignet, wenn ein Fahrzeug mit Solarpanels geladen werden soll, denn der Wind ist dort wie am Meer. Hinzu kam, dass der Campingplatz absolut überfüllt war und wir mit Sack und Pack niemals einen geeigneten Stellplatz zum Laden des Landys hätten finden können.
Mit unserer geringen Reichweite sind wir dann rund 10 km weitergefahren, um erneut einen Campingplatz anzusteuern. Dieser lag mitten im Wald und hatte bereits geschlossen. Für uns waren das also auch nicht gerade die besten Voraussetzungen. Ein weiterer Campingplatz hatte ebenfalls schon geschlossen und Reichweite hatten wir auch keine mehr. Deshalb sind wir für diese Nacht auf einer als Parkplatz deklarierten Wiese stehen geblieben und haben unser Lager dort für die Nacht aufgebaut. Die Fahrzeuge hatten wir so gestellt, dass wir hinter den Fahrzeugen unsere Zelte aufbauen konnten und uns nicht jeder von der Straße aus gesehen hatte. Wir sind gespannt, wie die Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz ohne sanitäre Anlagen und ohne Strom so sein wird.