Etwa acht Wochen ist es nun her, dass der thyssenkrupp SunRiser sich per Seeweg auf den langen Weg nach Australien gemacht hat. In einer Woche werden auch die ersten Teammitglieder nachkommen.
Doch bevor es losgeht, gab es in den letzten Wochen noch viel zu tun, sodass das Team sich regelmäßig Zeit genommen hat, um die noch ausstehenden Aufgaben zu erledigen und sich adäquat auf die Reise vorzubereiten. Mehrere Wochenenden im August wurden genutzt, um mit dem gesamten Team den Rennalltag in Australien einzustudieren.
Auf dem Programm standen neben theoretischen Schulungen auch praktische Übungen. Nachdem wir beim ersten Wochenende die Regeln für Kommunikation per Funk kennengelernt haben, startete das zweite Wochenende mit einer praktischen Übung zur Benutzung der Funkgeräte. Bei der Fahrt durch das australische Outback werden die einzelnen Fahrzeuge des Konvois fast ausschließlich über Funk in Verbindung stehen. Es gibt genaue Regeln wer dabei mit wem zu kommunizieren hat und was in welchen Situationen Priorität haben muss. Auch der allgemein geltende Funkjargon will geübt sein, vor allem dann, wenn es im komplexen Funkverkehr zu einem hohen Informationsaustausch kommt.
Um das Ganze noch etwas schwieriger für uns zu gestalten, hat sich ein erfahrener Teamkollege eine ganz besonders gemeine Übung ausgedacht. Wir mussten nicht nur technische Informationen zum Fahrzeug austauschen, sondern parallel auch noch die jeweils anderen Funkstationen beim Bau eines Legomodells anleiten. Niemand hätte vorher gedacht, dass das Beschreiben von Legosteinen so kompliziert sein kann.
Ein anderer Teil der Vorbereitungstage bestand aus dem Einstudieren typischer Abläufe für Situationen, die möglicherweise bei der Bridgestone World Solar Challenge auftauchen können. Dabei steht neben der Schnelligkeit auch die Genauigkeit im Vordergrund. Für den Ausgang des Rennens zählt schließlich jede Sekunde.
Um mögliche Notsituationen während der Fahrt nachzustellen wurden Stühle und Tische so platziert, dass diese die Begleitfahrzeuge im Konvoi, Lead und Chase, darstellten. Als Stellvertreter für den tkSR haben wir uns den thyssenkrupp blue.cruiser ausgeliehen. Das Verhalten bei solchen Notfallsituationen wird so genau einstudiert, dass jeder im Team seine Aufgabe perfekt beherrscht. In mehreren Versuchen testete das Team verschiedene Ernstfälle. Das „Aufbocken“ des SolarCars, Evakuierung des Fahrers/Beifahrers und Reifenplatzer sind nur wenige Beispiele. Bei jedem Test wurde der Konvoi selbstverständlich abgesperrt.
Und etwas darf bei solchen Generalproben auch nicht fehlen: das für Australien unverzichtbare Supportteam, das die Teammitglieder während des Tages tatkräftig unterstützt, Mahlzeiten vorbereitet, das Camp aufbaut und für den reibungslosen Ablauf des Programms sorgt. Allein schon durch den Kaffee am Morgen zeigt sich, dass die tatkräftige Unterstützung den Support zum Rückgrat eines jeden Rennteams macht.
Die ersten sind soweit. Für das Vorabteam, bestehend aus 10 Teammitgliedern startet nächste Woche die Reise nach Sydney, um den Container samt SolarCar und Equipment in Empfang zu nehmen und nach Darwin zu bringen. Zwei Wochen später treffen sie dort auf das Hauptteam. Vor Ort bereitet sich das Team dann unter australischen Bedingungen mit mehreren Testfahrten inkl. des PreRuns weiter auf die harten 6 Tage der Bridgestone World Solar Challenge vor. Danach sind wir bereit für die Durchquerung Australiens. Aber bis dahin hört ihr von uns.