Kurz nach dem ersten Kaffee ging es für Felix und Xenia in die Aula der ZHAW, denn hier wurden heute die Erstsemestler:innen aus dem Studiengang Umweltingenieurwesen begrüßt. Hier haben wir direkt zu Beginn die Möglichkeit bekommen, die Studierenden noch einmal persönlich zu unserem Workshop heute Nachmittag einzuladen.
Danach haben sich die beiden auch schon wieder auf den Weg zum Kompostierplatz gemacht, um dort noch einen Kaffee zu trinken, bevor der Tag so richtig starten konnte. Einer der Gärtner hatte uns außerdem eine ganze Kiste voller Gurken aus dem eigenen Garten vorbeigebracht. Damit werden wir sicherlich in den nächsten Tagen einen richtig leckeren Gurkensalat machen.
10 Uhr:
Um 10 Uhr waren wir mit Daniela, Katja und Dirk, einem Professor für Ökotechnologie, an der Solarpergola verabredet. Das Dach der Pergola besteht aus Solarzellen, sodass Studierende und Mitarbeitende auch im Außenbereich die Möglichkeit haben, ihren Laptop an einem schattigen Plätzchen zu Laden und dabei zu arbeiten. Hier haben wir uns als erstes über das Projekt MODO unterhalten, welches von Studierenden aus unterschiedlichen Forschungsgruppen entwickelt wurde. Mit dem Demo-Objekt sollte untersucht werden, inwieweit das nach dem Waschgang verunreinigte Wasser wieder aufbereitet und schließlich im Kreislauf geführt werden kann. Auch für die Verluste haben sich die Forschenden etwas überlegt, denn hier wird gesammeltes und gereinigtes Regenwasser verwendet. Auch der Strom für das Betreiben der Waschmaschine stammt aus erneuerbaren Energiequellen - und zwar von einer auf dem Dach des Anhängers installierten Photovoltaik-Anlage.
Wir durften außerdem auch etwas über die auf der anderen Seite des Anhängers installierten Trockentrenntoilette erfahren. Die Feststoffe werden aufbereitet und schließlich als Dünger für den Garten verwendet, wodurch auch hier der Kreislaufgedanke stark in den Vordergrund rückt. Auch von dem sogenannten KREIS-Hauswar mehrmals die Rede. Hierbei handelt es sich um ein neu erbautes Haus, welches völlig autark funktioniert und für andere Menschen eine Art Inspiration darstellen soll. Besucht werden kann das Haus natürlich auch.
Im Anschluss an den Austausch über die Hochschulprojekte haben wir uns gemeinsam auf den Weg zu unserem Landy gemacht, wo wir uns noch ein wenig detaillierter über das Fahrzeug ausgetauscht haben. Das war tatsächlich nicht der einzige Landy, den wir heute zu Gesicht bekommen haben, denn der Professor war mit seinem zu einem weltreisetauglichen Landy auf den Campus gefahren. Die Chance, einen Blick in das Fahrzeug zu werfen haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen.
Nach der Verabschiedung haben wir die verbleibenden 60 Minuten genutzt, um unser Mittagessen vorzubereiten, denn um 14 Uhr ging es für uns schon direkt mit dem nächsten Wissensaustausch weiter.
14 Uhr:
Nach dem Mittagessen waren wir mit Vertreterinnen der Forschungsgruppe Tourismus & Nachhaltige Entwicklung verabredet. Hier haben wir erfahren, dass die Gruppe beispielsweise einen Kriterienkatalog für traditionelle Bergdörfer entwickelt hat. Eines der Ziele ist es dabei, den Tourismus in den großen Städten zu entzerren und auf kleinere Dörfer zu verteilen. Es geht bei dieser Gruppe also vorrangig um Projekte, mit denen zu einer regionalen und zugleich nachhaltigen Entwicklung beigetragen wird. Für uns war auch dieser Austausch sehr spannend, denn in den Bergen gibt es noch ganz andere Themen, die in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Relevanz sind.
16 Uhr:
Um 16 Uhr begann der letzte Wissensaustausch für den heutigen Tag. Einige Studierende, die wir bereits am morgen angesprochen hatten, haben ihren Weg zu uns gefunden, um sich gemeinsam über die Frage, wie wir nachhaltig(er) Reisen können, auszutauschen. Auch hier haben wir viel voneinander lernen dürfen, denn uns war beispielsweise nicht bewusst, dass die Landwirtschaft in der Schweiz stark subventioniert wird. Infolgedessen sind vor allem die von eher kleineren Unternehmen produzierten vegetarischen oder veganen Alternativprodukte, meist teurer als die tierischen. In Bezug auf den sozialen und kulturellen Austausch wurden wir auf Webseiten aufmerksam gemacht, über die man Projekte finden kann, bei denen man sich im jeweiligen Reiseland ehrenamtlich betätigen kann. (z.B. Workaway) So lernt man nicht nur das Land sondern auch die Leute kennen und kann viel tiefer in die Kultur einsteigen. Das sind jedoch nur kleine Einblicke in das, was wir alles Erfahren durften.
Am Abend:
Im Anschluss an diesen wirklich sehr vollgepackten aber doch unfassbar informativen Tag, haben wir den Abend bei einem Wädenswiler Kaltgetränk ausklingen lassen und sind dafür noch ein weiteres Mal zu unserem Landy gegangen. Auch dort fand noch einmal ein vertiefter Austausch bzgl. der Elektromobilität statt. Auch das Thema "nachhaltige Ernährung" blieb nicht aus. Hier wurde uns von einer Mitarbeiterin angeboten, dass wir uns an dem Gemüse aus ihrem Garten bedienen dürften. Für heute Abend hatten wir zwar eigentlich Spinat geplant aber der sehr groß gewachsene Mangold hatte es uns sehr angetan. Als Hobbygärtner hat sich Johannes das Angebot nicht zweimal sagen lassen und stapfte in der Dämmerung mit seiner OSRAM-Stirnlampe in das besagte Beet, um den Mangold für das Abendessen zu ernten.
So endet unser letzter Workshop-Tag, den wir auf dieser Europareise machen werden.