Tatsächlich war die große und sehr einladende Wiese nur für Zeltende vorgesehen, weshalb wir dort nicht einfach mit dem Landy drauffahren konnten, um unsere Solarfläche auszubreiten. Übrigens, mit so einer Situation wurden wir nach 74 Tagen das erste Mal konfrontiert, denn bislang durften wir überall unser Solarfeld ausbreiten. Am Vorabend hatten wir bereits festgelegt, dass wir um 8 Uhr aufstehen werden und dass sich einer von uns auf den Weg zu Rezeption machen würde, um nachzufragen, inwieweit wir vielleicht eine Ausnahmegenehmigung bekommen könnten. Um 8 Uhr war noch niemand da und auch um 8:30 Uhr stand der Landy noch zusammengefaltet an der Stelle, an der wir ihn am Vorabend abgestellt hatten.
Endlich - um kurz nach 9 Uhr hatte Lennart Glück und konnte alles abklären. Leider kam er mit einer nicht ganz so erfreulichen Nachricht zu uns ins Camp zurück, denn wir durften definitiv nicht auf die Wiese. Die einzige Lademöglichkeit war als der Schotterplatz, auf dem alle Wohnwägen standen. Lediglich die hinterste Ecke des Campingplatzes eignete sich, um zumindest den Landy inkl. Dachkonstruktion aufzustellen. Diese war jedoch von zwei PKWs besetzt, die den Platz allerdings im Laufe des Tages verlassen wollten. Als unsere Zeltnachbar:innen dann gegen Mittag vom Hof fuhren, konnten wir den Landy ausrichten und das Solardach aufstellen. Weitere Solarmodule konnten wir leider nicht aufstellen, da der Platz nicht ausreichend war.
Die Bedingungen waren offensichtlich nicht optimal für uns, weshalb wir schnell einen Plan B brauchten. Das Orga-Team hatte sich infolgedessen zusammengesetzt und nach einem alternativen Campingplatz gesucht, der nicht weit von uns entfernt sein durfte, denn mit einer Ladeleistung von unter 2 kW müssten wir ca. vier Tage stehen, bis die Batterie voll ist. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, nur ein paar Prozent zu laden, sodass wir genug Reichweite inkl. Puffer haben, um zu dem nur 20 km entfernten nächsten Campingplatz in Valeggio sul Mincio zu kommen.
In der Zwischenzeit wurde der Campingplatz wieder mal zu einem Open Air Friseur umgewandelt, denn für Felix stand eine neue Frisur auf der Agenda.
Um 14:30 Uhr haben sich vier von uns auf den Weg zum nächsten Campingplatz gemacht, um dort pünktlich nach Ende der Mittagspause um 15 Uhr vor den Toren zu stehen, damit direkt am selben Tag noch mit der großen Fläche geladen werden kann. Die anderen beiden mussten auf dem vorherigen Campingplatz noch ein wenig geduldig sein und warten, denn dort konnten wir erst ab 15:30 Uhr bezahlen. Die Italiener:innen scheinen das mit ihrer Zeit jedoch nicht allzu genau zu nehmen, denn um 15:30 Uhr und auch um 15:45 Uhr war noch kein:e Rezeptionist:in in Sicht. Nach einem kurzen Anruf wurde uns dann mitgeteilt, dass wir ab 16:15 Uhr bezahlen könnten, was wir dann auch gemacht haben. Um 17 Uhr ist dann auch der zweite Teil von uns auf den Rest des Teams gestoßen, wo bereits die gesamte Fläche aufgebaut war.
Nach langer Zeit stand nach dem gemeinsamen Abendessen mal wieder eine Feedbackrunde an. Gekocht wurde heute Abend ein Gericht, welches es seit Beginn der Reise noch gar nicht gab - Spiegelei mit Kartoffeln und Spinat. Mit gefüllten Mägen verabschieden wir uns und sagen bis morgen!