Wie bereits gestern angekündigt werden wir das Wochenende auf dem Naturcampingplatz in Magyaregregy verbringen. Der Blick in den Wetterbericht hat uns bereits gestern verraten, dass wir ein wenig länger schlafen können, denn die Sonnenstrahlen sollen sich wohl erst gegen Mittag einen Weg durch die dichte Wolkendecke suchen. Deshalb begann unser Tag heute erst um 8:00 Uhr.
Nachdem wir uns nun bei Tageslicht auch ein Bild von der gesamten Campingarea machen konnten, haben wir uns einen geeigneten Platz gesucht, auf dem wir nicht nur unser Camp, sondern auch den Landy inkl. Solarfläche aufstellen konnten. Über den halben Campingplatz haben wir dann unser Pavillon, die Isomatten und die Campingstühle getragen. Auch die Fahrzeuge wurden umgeparkt. Anschließend wurde die Solarfläche aufgebaut und zur Sonne hin ausgerichtet. Dadurch, dass man wirklich einen Blick über den gesamten Campingplatz hat, wurden wir von vielen neugierigen Camper:innen bei dem Aufbau der Solarfläche beobachtet. Ein paar Personen wollten etwas genauer wissen, was wir machen, weshalb sie zu uns gekommen sind und diverse Fragen gestellt haben. Auch an diesem Platz haben wir von den Personen Lob und Zuspruch für das bekommen, was wir hier bereits auf die Beine gestellt haben und noch stellen werden.
Nachdem die Solarfläche stand, wurde diese erst einmal gründlich gereinigt. Die kleine Offroad Fahrt durch die sandigen Straßen hat für eine ordentliche Staubschicht auf den Zellen gesorgt. Glücklicherweise haben wir auf dem Dach die kleinen "Schlupflöcher", durch die man hindurchklettern kann, um auch an die obersten Solarzellen zu kommen. Im Anschluss an die Reinigungsaktion wurde erst einmal gefrühstückt. Heute stand wieder einmal Bircher Müsli mit Joghurt aus Gläsern auf dem Plan. Anschließend haben wir unsere Tagesplanung gemacht und festgestellt, dass auch wir Wochenende haben. Auf unserer Tafel stand kein "Arbeitsblock", sondern nur so etwas wie "Bundesliga", "Wandern" und "Spike Ball". Nachdem wir für das Mittagessen schon sehr aufwändige gefüllte Paprikas aus dem Petromax zubereitet hatten, wollten wir am Abend nicht noch einmal etwas aufwändiges kochen. Deshalb hatten wir uns überlegt, dass wir gemeinsam Pizza im Restaurant des Campingplatzes Essen gehen könnten.
Doch zuvor sind drei von uns mittags auf eine rund 10 km lange Wanderung gegangen. Dabei sind sie nicht nur durch den nahegelegenen Wald gelaufen, sondern auch an einer alten Burg vorbeigekommen. Der Rest ist im Camp geblieben und hat das Bundesliga-Spiel live verfolgt oder sich mit dem Laptop ins Café gesetzt, um bei einem Cappuccino und einer Limonade die Workshop-Präsentation noch einmal zu überarbeiten. Am 31.08.2022 werden wir nämllich an der Universität in Zagreb ein weiteres Mal die Möglichkeit haben, uns mit Studierenden über die Nachhaltigkeit und das nachhaltige Reisen auszutauschen.
Abends in der Pizzeria angekommen haben wir uns einen Platz auf der Terasse gesucht. Mit Händen und Füßen haben wir versucht der Kellnerin zu erklären, dass wir gerne vor Ort essen möchten, doch das war auf Grund der Sprache gar nicht so leicht. Sie versuchte uns zu erklären, dass sie nur italienisch oder ungarisch verstehen würde. Als wir ihr dann das Stichwort "mangare" (italienisch für Essen) gesagt hatten, wusste sie, was gemeint war und gab uns die Speisekarten.
Wir nahmen also draußen Platz und hatten gerade unsere Pizzen bestellt, als einer von uns ein Plakat mit der Aufschrift "Végvári Sándor am 27.08.2022" gelesen hatte. Das bedeutet also, dass wir unsere Pizza bei Live-Musik genießen können. Wir hatten absolut keine Ahnung, was uns erwarten würde, als der 79-jährige Musiker mit seinen Leuten und der Gitarre in der Hand auf uns zulief und quasi direkt neben unserem Tisch seine kleine Bühne aufbaute. Tatsächlich handelt es sich bei Végvári Sándor um einen international erfolgreichen Musiker, der 1996 als bestes europäisches Elvis Presley Double ausgezeichnet wurde. Als Végvári das Publikum gebeten hatte, zu klatschen und mitzusingen, waren wir als mit Abstand jüngstes Publikum, direkt dabei. Nach seinem Lied sprach er noch durch sein Mikrofon zu uns und sagte, dass unser Tisch doch der beste gewesen sei. Anschließend ging es auch schon direkt weiter mit den Coversongs von Elvis Presley.
Unser Samstagabend hätte nicht besser enden können. Zurück im Camp haben wir dann noch ein paar Würfelspiele gespielt, bevor wir uns dann in unseren Schlafsäcken zurückgezogen haben.